Ausleihbar mit Kindersitz, Wanne oder Transportbox
Als geeigneter "Rad-Laster" für Aachen wurde ein zweirädriges Pedelec-Cargo-Bike ausgewählt. Zur Ausstattung gehören eine Alubox, eine Plastikwanne und ein Kinder-Transportmodul samt Regenschutz. Die Stadt Aachen förderte die Anschaffung von „K.A.R.L.“ zu 75 Prozent. Die Buchung erfolgt über ein Formular im Internet, die Ausleihe ist kostenlos. Um Reparatur- und Unterhaltskosten zu decken, sind Spenden jedoch willkommen. Wenn ein sicherer Abstellplatz vorhanden ist, kann das Lastenrad auch über mehrere Tage oder übers Wochenende gebucht werden.
Test fürs Umsatteln aufs eigene Lastenrad
Bis zu 200 Kilogramm (inklusive Fahrer) können "K.A.R.L." aufgebürdet werden. Je nach Last, Streckenprofil und Körpereinsatz der Fahrerinnen und Fahrer reicht der Akku für etwa 100 Kilometer. "Viele Studenten und junge Familien nutzen das Rad. Die einen machen den Umzug, die anderen transportieren die Kinder von A nach B. Und für manche ist es auch ein Test, ob sie sich selbst ein Lastenrad kaufen wollen", erzählt Axel Jansen. Auch ein selbstständiger Handwerker, dessen Auto kaputt war, hat das Lastenrad schon genutzt und Kreissäge und Holz vorne draufgepackt. Damit konnte er dann direkt zum Kunden vorfahren und sich die Parkplatzsuche sparen.
In anderen Aachener Stadtteilen gibt es ebenfalls Überlegungen, ein Lastenrad anzubieten. Gut, so Jansen, wäre ein vernetztes System, in dem sich die Verleiher abstimmen und die Angebote ergänzen. Noch aber ist "K.A.R.L." der einzige seiner Art. Die Bleiberger Fabrik will perspektivisch noch eine "BikeKitchen", eine Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt, etablieren. Aktiv setzt sich das Bildungswerk auch für die Vernetzung und Aufwertung des "Westpark-Viertels" ein – beispielsweise mit einem Urban-Gardening-Projekt. An einen Lastenrad-Fahrservice für Hochzeiten allerdings ist bislang nicht gedacht …