Ein Campusgarten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

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In einem Praxisprojekt soll am Hochschulstandort in Sankt Augustin ein Gemeinschaftsgarten entstehen. MehrWert begleitet das Vorhaben mit Workshops für die Studierenden.
Campusgarten an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Auf dieser Fläche nahe dem Hochschulgebäude in St. Augustin könnte der offene Campusgarten entstehen.

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NEIS – Nachhaltige Ernährung im Studienalltag – heißt ein neues Projekt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Es wird in Kooperation mit Hochschulen an drei Standorten in NRW durchgeführt und vom Umweltministerium des Landes gefördert. Studierenden soll der Zusammenhang zwischen Ernährung und Nachhaltigkeit vermittelt werden. Ziel ist es, den Wandel zu nachhaltigem und abfallarmem Ernährungs- und Einkaufsverhalten zu unterstützen. Neben der Bereitstellung von Informationen und Lehrangeboten geht es auch darum, selbst aktiv zu werden und Initiativen im Hochschulumfeld gemeinschaftlich umzusetzen.

Von der Planung und Finanzierung bis zum dauerhaften Betrieb

Ein konkretes Vorhaben ist jetzt an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gestartet: In einem studiengangs- und fachbereichsübergreifenden Praxisprojekt unter der Leitung von Stefan Freitag, Dr. Darya Hirsch und Prof. Iris Groß soll im Rahmen von NEIS in Sankt Augustin ein Campusgarten entstehen. Beteiligt sind zum einen Studierende der Wirtschaftswissenschaften und Nachhaltigen Sozialpolitik, die die Konzeption inklusive der Planung, Finanzierung und Kommunikation für den Campusgarten übernehmen werden. Eine zweite Gruppe aus Studierenden des Fachbereichs Maschinenbau kümmert sich um die technische Umsetzung der Pflanzkästen. Eine bislang mit Rasen bewachsene Fläche nahe den Hochschul-Gebäuden ist bereits gefunden.

Input und praktische Tipps für die Studierenden

MehrWert unterstützt das Praxisprojekt mit drei Workshops. Zum Auftakt ging es zunächst darum, eine Vision für den Gemeinschaftsgarten zu entwickeln. Was soll den Garten perspektivisch ausmachen? Was ist den Studierenden wichtig? Anregungen gaben 14 Beispiele von Gemeinschaftsgärten aus ganz Deutschland. In ihrem Input skizzierten die MehrWert-Mitarbeiterinnen zudem, was es für die Gründung neben einem gemeinsamen Konzept noch braucht. Strategische Partner:innen zum Beispiel, die materielle und/oder finanzielle Unterstützung leisten können – etwa örtliche Gartenbaubetriebe oder Sponsoren. Hilfreich sind auch Netzwerke mit anderen Initiativen, Vereinen, Unternehmen oder Organisationen, die für eine nicht-materielle Kooperation infrage kommen. Nützliche Hinweise dazu gibt das MehrWert-Projekt auch auf seiner Website.

Ideen für einen offenen und vielfältigen den Garten

„Ein Ort, der offen für alle ist und an dem man einfach gärtnern kann“ – so lautete die spontan formulierte Vision der Studierenden für den Campusgarten. Als weitere Ideen wurden genannt, Insektenhotels aufzustellen, kleine Upcycling-Projekte umzusetzen und unterschiedlich hohe Beete zu bauen, so dass zum Beispiel auch Kinder gut mitpflanzen können. 

Vom Projektmanagement bis zur Entwicklung einer Kommunikationsstrategie

Je nach Interesse konnten sich die Studierenden dann entscheiden, woran sie jeweils mitarbeiten wollen: am Projektmanagement, der Entwicklung von Konzepten, wie Obst und Gemüse aus dem Garten künftig verwenden werden sollen, der Sicherung der dauerhaften Finanzierung des Campusgartens, der Ausarbeitung von Pflegeplänen oder der Kommunikationsstrategie.

Gartenheld:innen gesucht

Egal, für welchen Aufgabenbereich sich die Studierenden interessieren: Alle eint, dass sie sich um neue Mitglieder für ihre Initiative kümmern müssen, wenn der Campusgarten dauerhaft Bestand haben soll. Daher unterstützte das Team von MehrWert die Studierenden im zweiten Workshop zum Thema Mitgliedergewinnung und -management. Mit der „Persona“- Kreativmethode wurden mögliche „Gartenheld:innen“ in Kleingruppen kreiert. Bei dieser Methode werden imaginäre Personen mit konkreten Charaktereigenschaften und Bedürfnissen entwickelt, die in diesem Fall die perfekten Engagierten für die jeweiligen Aufgaben rund um den Campusgarten sein könnten – zum Beispiel Social-Media-Affine für die Projektkommunikation oder erfahrene Gärtner:innen, die ihren Wissensschatz über den Anbau von Gemüse einbringen und den Garten generationenübergreifend machen. Außerdem überlegten sich die Gruppen, über welche Kommunikationskanäle man genau diese Personen erreichen und ansprechen könnte. Zum Abschluss des Workshops gab es für die Studierenden noch ein paar Tipps zu möglichen Finanzierungswegen.

Von der Idee zur Umsetzung

Mitte Mai startet dann die zweite Gruppe von Studierenden aus dem Fachbereich Maschinenbau. Diese werden den Bau der Pflanzkästen im Rahmen von Projektwochen in die Hand nehmen und die Visionen für den Campusgarten baulich umsetzen. Das MehrWert- Team unterstützt auch diese Gruppe mit einem Workshop. Dabei geht es unter anderem darum, welchen Beitrag lokale Nachhaltigkeitsinitiativen wie Gemeinschaftsgärten zum Klima- und Ressourcenschutz leisten können.
Als Abschluss des Praxisprojektes soll dann zum Ende des Semesters ein blühender Campusgarten die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bereichern.

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