Für euch besteht die Möglichkeit mit öffentlichen Mitteln, die zur Stärkung bürgerschaftlichen Engagements vorgesehen sind, unterstützt zu werden. Hier findet ihr alles, was ihr dazu wissen müsst.
Als zivilgesellschaftlicher Verein oder Initiative leistet ihr einen wichtigen Beitrag, den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken sowie nachhaltige Lebensweisen auszuprobieren und zu erleben. Es besteht deshalb die Möglichkeit, dass ihr mit öffentlichen Mitteln unterstützt werdet.
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Bundesweite Projektförderungen
Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement sowie Innovationen und vielversprechende Ansätze in den Bereichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden von Bundesregierung und Bundesländern mit entsprechenden Förderprogrammen unterstützt. Antragsberechtigt sind allerdings ausschließlich Organisationen wie eingetragene Vereine, Kommunen, Hochschulen oder Stiftungen.
Initiativen, die selbst keine Vereinsstruktur haben, aber an einem Förderprogramm Interesse haben, können sich einen Verein suchen, an den sie sich andocken. Ebenso ist denkbar, bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde anzufragen, ob ein Förderantrag über sie gestellt werden kann. Meist verfügen Kommunen oder Landkreise über zusätzliche Zugänge zu Förderprogrammen und suchen häufig noch geeignete Kooperationspartner.
Tipp: Für Initiativen und Vereine, die beispielhafte Projekte in den Themenfeldern Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorantreiben und umsetzen möchten, lohnt es sich, einen Blick in die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu werfen. → www.foerderportal.bund.de
Praxisbeispiel: Düsselgrün
Der offene Gemeinschaftsgarten in Düsseldorf kooperiert mit dem Verein Niemandsland e.V. und konnte so Fördergelder über den Verein beantragen. Ein Porträt der Initiative findet ihr hier.
Praxisbeispiel: Bolle Bonn und das Projekt „Velowerft“
Ein kleines Team aus dem Umfeld der Transition-Town Bewegung „Bonn im Wandel e.V.“ und der Lastenradgruppe „Bolle Bonn“ hat beim Förderprogramm „Kurze Wege für den Klimaschutz“ des Bundesumweltministeriums erfolgreich Fördermittel für den Eigenbau von Lastenrädern für acht Nachbarschaftsinitiativen in Bonn eingeworben. Wichtig für die Förderung war hier, dass es sich um ein lokales und auf Nachbarschaften begrenztes Vorhaben handelte.
Tipp: Bei Projekten, die zum Klimaschutz beitragen, kann es hilfreich sein, anhand einiger Zahlen das geschätzte Einsparpotential des geplanten Vorhabens zu benennen. Daten liefern beispielsweise entsprechende CO2-Rechner, die für die Gruppentätigkeiten die eingesparten Treibhausgas-Emissionen berechnen: http://www.sustainable-communities.eu/track-it (steht nur auf Englisch zur Verfügung)
Kommunale Engagementförderung
Den Antrag richtig stellen
Städte fördern bürgerschaftliches Engagement und unterstützen die Initiative ihrer Bürger, die eigene Stadt im Sinne einer gemeinnützigen und nachhaltigen Entwicklung mitzugestalten. Ihr könnt also bei der Stadtverwaltung anfragen, ob sie Gelder für eure Initiative zur Verfügung stellt. Auch über die Lokale Agenda können meist kleinere Finanzierungsvorhaben bis 500 Euro schnell und ohne großen Aufwand beantragt werden.
Nach Paragraph §24 GO NRW (Gemeindeordnung) „Anregungen und Beschwerden“ könnt ihr als Bürger einen Antrag bei der Stadt einreichen. Den Antrag richtet ihr schriftlich und unterschrieben an den Bürgermeister. Der Stadtrat oder Gemeindeausschuss entscheidet dann darüber, ob euer Projekt gefördert wird. Anträge könnt ihr auch als Gruppe und Gemeinschaft stellen. Weitere Informationen findet ihr im Justizportal des Landes NRW.
Ihr solltet einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf für das Antragsverfahren ebenso einplanen wie die Möglichkeit, dass euer Antrag abgelehnt wird oder nachgebessert werden muss. Der Antrag muss klare Ziele, konkrete Ansprechpartner und terminierte Meilensteine beinhalten. Ebenso wichtig ist es, eine Kalkulation der beantragten Mittel beizufügen, die belegt, wie die Gelder verwendet werden sollen. Ein Antrag sollte sich immer auf strategische Ziele der Kommune beziehen und darlegen, wie diese durch das Vorhaben unterstützt oder erreicht werden.
An städtischen Preisen und Wettbewerben teilnehmen
Einige größere Städte fördern Initiativen, Vereine, selten auch Privatpersonen in ihrem Engagement für den Klima- und Umweltschutz. Erkundigt euch, ob auch eure Stadt Gelder für nachhaltigkeitsbezogene Themen vergibt. Meist erfolgt dies über jährlich ausgeschriebene Wettbewerbe oder Projektförderungen wie Radverkehrsförderung oder Luftreinhaltung.
Praxisbeispiel: Düsseldorfer foodsharing Initiative
Die Stadt Düsseldorf lobt jährlich in verschiedenen Kategorien einen Umweltpreis aus und vergibt kleinere Projektförderungen, die Verbänden, Einzelpersonen, privaten Gruppen oder Schulen zur Verfügung stehen. Im Jahr 2017 wurde der mit 2.500 Euro dotierte Umweltpreis an die Düsseldorfer foodsharing Initiative verliehen. Förderung von Umweltprojekten durch die Stadt Düsseldorf