Crowdfunding

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Crowdfunding (oder Schwarmfinanzierung) ist eine virtuelle Spendenaktion für ein bestimmtes Projekt. Eine Vielzahl an Geldgeber:innen finanziert dieses mit kleineren Summen. Crowdfunding kann auch eine Chance für eure Initiative sein!
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Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding ist virtuelles Fundraising – das Werben um Spendenbeträge von Privatleuten, die im Unterschied zu Unternehmen meist kleinere Beträge spenden. Unterstützt durch soziale Medien und private Kontakte, könnt ihr auf einer der vielen bestehenden Crowdfunding-Plattformen mit einer zeitlich begrenzten Spendenkampagne auf euer Projekt aufmerksam machen. Die jeweilige Plattform bietet den Rahmen für die Online-Kampagne und hilft euch dabei, finanzielle Unterstützer:innen zu finden.

Ihr könnt euren Crowdfunding-Unterstützer:innen einen (ideellen) Gegenwert anbieten, etwa abhängig von der Höhe ihrer Zuwendung. Dabei kann es sich beispielsweise um die Benennung eines Beets oder eine Freifahrt mit einem Lastenrad handeln. Im Gegensatz zum Crowdinvesting ist den privaten Unterstützer:innen beim Crowdfunding in erster Linie an der Verwirklichung einer guten Idee gelegen, nicht an einem besonderen finanziellen Erfolg.

Circa 60 Prozent aller Initiativen erreichen die anvisierte Fördersumme.

Eignet sich Crowdfunding für uns?

Um herauszufinden, ob Crowdfunding für euch eine Option ist, solltet ihr euch folgende zentrale Fragen stellen:

  • Verfügt euer Projekt über einen sozialen, kulturellen oder ökologischen Mehrwert?
  • Bezieht es sich auf aktuelle (gesellschaftliche) Themen?
  • Gibt es einen lokalen Bezug? Auch wenn Crowdfunding-Kampagnen Menschen in ganz Deutschland ansprechen, ist diese Art der Finanzierung besonders gut für lokale Initiativen und Projekte geeignet. Zwar ist dann die Zielgruppe kleiner, aber diese bringt ein erhöhtes Interesse an einer Förderung mit, da sich die meisten Menschen mit ihrem Wohnort bzw. „ihrer“ Region sehr verbunden fühlen.
  • Beherrscht ihr das Basiswissen in Sachen Online-Marketing? Erfolgreiches Crowdfunding ist auf eine gute Zielgruppen-Kommunikation angewiesen, die mehrheitlich im Internet stattfindet. Für den Erfolg eurer Kampagne ist es hilfreich, einige grundsätzliche Prinzipien des Online-Marketings zu kennen sowie bestenfalls bereits eine Gruppe von Fans und Interessent:innen zu haben und die genauen (Online-)Kanäle zu kennen, über die ihr sie kontaktieren könnt.
     

Tipp: Crowdfunding-Kampagnen können als Privatperson durchgeführt werden. Sie hängen also nicht von der rechtlichen Organisationsform, etwa einem eingetragenen Verein, ab. Es ist daher auch als Privatperson möglich, mit einer guten Idee Unterstützer:innen im Netz zu finden.

Checkliste zur Wahl der Crowdfunding-Plattform

  • Welche Möglichkeiten gibt es, Spenden einzuzahlen (PayPal, Kreditkarte, Überweisung, Lastschrift)? Und welche sind der Zielgruppe vertraut?
  • Wird das Geld für ein Projekt auch ausgezahlt, wenn nicht die komplette Zielsumme erreicht wird? Meist funktionieren Crowdfunding-Projekte nach dem „Alles-oder-Nichts-Prinzip“, bei einigen Plattformen ist es möglich, unabhängig vom ursprünglichen Zielbetrag einen erreichten Teilbetrag zu erhalten.
  • Wie hoch sind die Gebühren zur Nutzung der Plattform?
  • Wie lange soll die Kampagne laufen? Kann sie verlängert werden?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, den Unterstützenden zu danken? (Geschenk-) Gutschein, etc.
  • Ist es möglich, eine Spendenbescheinigung zu erhalten?
  • Wohin und an wen genau wird das Geld überwiesen?
  • Was passiert, wenn die Plattform Insolvenz anmelden muss?
  • Ist eine Nachschusspflicht über meine Spende hinaus ausgeschlossen?

Ein Praxisbeispiel für eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne – die BonnBox – findet ihr hier.

Ein Praxisbeispiel für eine Mixkampagne (Crowdfunding + Sponsoring) – Fienchen, Lastenrad Wuppertal - findet ihr hier.

Ausgewählte Crowdfunding-Plattformen

Die nachfolgenden Unternehmen stellen die größten und bekanntesten Plattformen im Bereich „Nachhaltiges bürgerschaftliches Engagement“ zur Verfügung:

Deutschlands größte Spenden-Plattform. Hier werden nicht nur Spender:innen für unterschiedlichste Projekte, sondern auch sogenannte Zeit-Spender, ehrenamtliche Helfer:innen, vermittelt. Nur gemeinnützige Initiativen können hier Spendenaktionen starten.

Crowdfunding-Plattform der GLS Treuhand. Sie bietet für Vereine und gemeinnützige Einrichtungen die Möglichkeit, nachhaltige und gemeinnützige Projekte vorzustellen und Unterstützer zu finden.

Größte klassische Crowdfunding-Plattform im deutschsprachigen Raum. Startnext bietet vor allem Kunstschaffenden und Sozialunternehmer:innen die Möglichkeit, eine Crowd (Unterstützer:innen) für eigene Ideen zu finden.

Crowdfunding-Plattform der Deutschen Umweltstiftung: Der Fokus der hier vorgestellten Projekte liegt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie werden anhand eines Kriterienkatalogs von der Deutschen Umweltstiftung geprüft, bevor sie auf der Plattform freigeschaltet werden.

Weitere Crowdfunding-Plattformen sowie hilfreiches Wissen rund um eine erfolgreiche Kampagne findet ihr hier:
www.crowdfunding.de

Wie funktioniert eine Crowdfunding-Kampagne?

  1. Eure Initiative und das zu finanzierende Projekt werden auf einer Crowdfunding-Plattform vorgestellt.
  2. In einem definierten Zeitraum können durch die Crowd Geldbeträge eingezahlt werden. Eine Spende kann ohne (donation based) oder mit nicht-finanzieller Gegenleistung (reward based) erfolgen. Wird ein Dankeschön oder Tauschgut angeboten, sollte dieses in Bezug zum Projekt stehen, z. B. ein Glas Honig für die Unterstützung eines Imker-Projekts. Beim Spenden-Crowdfunding gibt es teilweise nur eine öffentliche Danksagung als ideelle Gegenleistung.
  3. Nach erfolgreicher Crowdfunding-Phase wird euch als Projektinitiator:innen das Geld ausbezahlt, eure Unterstützer:innen erhalten das vereinbarte Dankeschön.

So wird eure Crowdfunding-Kampagne erfolgreich

Eine erfolgreiche Kampagne erfordert sorgfältige Planung und gute Öffentlichkeitsarbeit. Gleichzeitig könnt ihr die Crowdfunding-Kampagne als PR-Instrument nutzen und durch sie ein langfristiges Netzwerk aufbauen. Diese drei Tipps helfen euch dabei:

  • Unterstützende integrieren: Bezieht eure Unterstützer:innen frühzeitig mit ein. Dafür bieten sich Einladungen zu Festen, Werkstattbesuchen oder anderen Mitmachaktionen an. Der Aspekt der Teilhabe ist ein wichtiger Anreiz. Die Crowd möchte etwas mit auf den Weg bringen und Teil der Projektrealisierung sein.
  • lokal agieren: Für viele Bürger:innen ist es wichtig, dass sich ihre Region, Stadt oder Gemeinde positiv entwickelt, daher unterstützen sie gerne Aktionen und Projekte mit lokalem Bezug und sichtbaren Ergebnissen.
  • private Kontakte nutzen: Denkt daran, Freund:innen und Familie als Unterstützer:innen in die Kampagne miteinzubeziehen; sie unterstützen meist gerne Projekte aus dem eigenen Umfeld.
Schriftzug MAKE

Praxishilfen für Engagierte

Nützliche Tools und Infos, die beim Starten eines Projekts und im Initiativenalltag helfen. Hier geht's zur Übersicht.

 

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