Über einen Antrag lassen sich bei der Stadt sowohl Gelder - zum Beispiel für die Ausrichtung von Nachhaltigkeitstagen oder anderen Veranstaltungen - beantragen, als auch Genehmigungen für Anregungen wie etwa die Begrünung von Baumscheiben im Viertel oder die Umgestaltung einer Brache in einen Gemeinschaftsgarten.
Ein entsprechender zeitlicher Vorlauf für das Antragsverfahren sollte eingeplant werden, ebenso die Möglichkeit, dass der Antrag abgelehnt wird oder noch nachgebessert werden muss. Daher ist diese Form der Mittelakquise nur in Ausnahmefällen für kurzfristige Projekte geeignet. Anträge sollten über klare Ziele, konkrete Ansprechpartner und terminierte Meilensteine verfügen. Ebenso ist es wichtig eine Kalkulation der beantragten Mittel beizufügen, die auch belegt, wie die Gelder verwendet werden sollen. Ein Antrag sollte sich immer auf strategische Ziele der Kommune beziehen und darlegen, wie diese durch das Vorhaben unterstützt oder erreicht werden.
Städtische Preise und Wettbewerbe
Einige größere Städte fördern, meist über das Umweltamt, Initiativen, Vereine, selten auch Privatpersonen in ihrem Engagement für den Klima- und Umweltschutz. Erkundigen Sie sich, ob auch Ihre Stadt Gelder für nachhaltigkeitsbezogene Themen vergibt. Meist erfolgt dies über jährlich ausgeschriebene Wettbewerbe (wie Umweltpreis) oder Projektförderungen (wie Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Radverkehrsförderung, Luftreinhaltung, Mehr Grün in der Stadt oder Naturschutz).
Praxis-Beispiel Foodsharing:
Die Stadt Düsseldorf lobt jährlich in verschiedenen Kategorien einen Umweltpreis aus und vergibt kleinere Projektförderungen, die Verbänden, Einzelpersonen, privaten Gruppen oder Schulen zur Verfügung stehen. Im Jahr 2017 wurde der mit 2.500 Euro dotierte Umweltpreis an die Düsseldorfer foodsharing Initiative verliehen.
Förderung von Umweltprojekten durch die Stadt Düsseldorf
Stiftungen
In Deutschland gibt es rund 20.000 eingetragene, rechtsfähige Stiftungen, die für die Finanzierung sozialer und gesellschaftspolitischer Belange immer bedeutender werden. Stiftungen gründen sich, um politische Bildung, die Verständigung verschiedener Kulturen oder den Umwelt- und Klimaschutz voranzutreiben und legen diese spezifischen Ziele in ihrer Satzung fest.
Stiftungen setzen Gelder aus Einnahmen, Spenden oder Zinsen zur Realisierung der festgelegten Ziele ein. Dabei gibt es fördernde und operative Stiftungen, erstere fördern die Projekte Dritter. Sie sind dabei nicht verpflichtet, Anträge Dritter entgegen zu nehmen, sondern können dies im Rahmen ihrer Satzung selbst aussuchen. Operative Stiftungen initiieren selbst eigene Projekte und führen diese durch. Im Folgenden werden nur jene Stiftungen vorgestellt, die Projekte Dritter finanziell fördern und auf diese Weise Vereine, Initiativen und zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne ihrer Stiftungsziele finanziell unterstützen. Operative Stiftungen können sich ggf. für eine Projektkooperation eignen (z.B. ein stiftungseigener Gemeinschaftsgarten).
Rund die Hälfte der in Deutschland registrierten Stiftungen sind fördernde Stiftungen.
Für die Antragsstellung an eine Stiftung ist es wichtig, die Antragsbedingungen, die Fördermöglichkeiten sowie gegebenenfalls die Satzung der Stiftung zu kennen, um einen passenden Antrag zu stellen. In der Regel fördern Stiftungen nur gemeinnützige Organisationen, in selteneren Fällen sind auch Einzelpersonen förderberechtigt. Möglichst sorgfältig und realistisch sollten die erwartbaren Kosten kalkuliert werden. Sollten nicht alle Kosten des Projekts durch die Stiftung selbst finanziert werden können, ist es auch wichtig, die möglichen Eigenmittel sowie weitere Drittmittel-Geber zu nennen.
Es ist wichtig, frühzeitig die Antragsstellung zu planen. Stiftungen fördern kaum laufende Projekte, je nach beantragter Finanzsumme haben Anträge unterschiedlich lange Vorlaufzeiten, meist zwischen zwei und sechs Monaten. Gleichzeitig tagen die Entscheidungsgremien in Stiftungen mitunter nur wenige Male im Jahr.